Dienstag, 9. März 2010

Ausstellung „Ich will doch nur respektiert werden“ im Världskulturmuseet in Göteborg

Bis August 2010 präsentiert das Världskulturmuseet in Göteborg die Ausstellung Jag vill ju bara ha respekt, ich will doch nur respektiert werden, die vom Polizeimuseum in Stockholm zusammengestellt wurde und das aktuelle Problem jugendlicher Gewalt zeigen soll. Die Ausstellung wurde vor allem mit dem Hintergrund geschaffen, dass jugendliche Gewalt in Schweden ständig zunimmt und man Maßnahmen finden muss, diese Entwicklung zu bremsen.


Die Ausstellung im Weltkulturmuseum in Göteborg zeigt den Aspekt der jugendlichen Gewalt an Hand von Zeitdokumenten und lässt die Jugendlichen und ihre Angehörigen selbst reden, um ein möglichst neutrales Bild der heutigen jugendlichen Gewalt zu zeigen. Die Verantwortlichen der Ausstellung verzichten hier ganz bewusst auf Zahlenmaterial und Interpretation und benutzen Gefühle als Sprache.


Die Ausstellung Jag vill ju bara ha respekt erzählt die Geschichte von Opfern, Tätern, Zeugen, Helfern und Angehörigen und zeigt damit, dass Gewalt nicht nur für das Opfer Folgen hat. Der Besucher findet hier Erzählungen, Aussagen und findet, wenn er die roten Türen eines Metallschranks öffnet, hinter jeder Tür Gegenstände, die bei einer Tat eine wichtige Rolle spielten, wobei die Hintergründe auf der Rückseite der Türen erklärt werden.


Jugendliche Gewalt ist nicht nur handgreiflich, sie beginnt beim Mobbing. Zwei Filmdokumente der Ausstellung schildern zwei Geschichten, die dazu dienen sollen, dass das Thema Mobbing nach Betrachten der Filme in Schulen diskutiert werden soll. Die beiden Dokumente sind jedoch auch ein Aufruf an die Schulen, aktiv Programme gegen Mobbing zu entwickeln, damit jeder Schüler die gleiche Chance bekommt und von allen Seiten den gleichen Respekt erfährt.


Einen bedeutenden Platz nehmen auch drei Fälle von jugendlicher Gewalt ein, die in Schweden über Wochen hinweg Schlagzeilen machten und das Leben für hunderte von Personen beeinflusste und sowohl Angst als auch Unverständnis mit sich führte. Die langsame Aufklärung und eine Verhandlung nach Jahren lassen Verbrechen nicht ruhen, sondern beeinflussen Betroffene manchmal bis zum Tode.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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