Montag, 16. November 2009

Stenpiren, das Steinpier bei Skeppsbron in Göteborg

Das Stenpiren oder Steinpier, das Skeppsbron am Stora Hamnkanalen abschließt war die erste Kaianlage Göteborgs. Zu Beginn handelte es sich jedoch nur um keine so stabile Anlage wie heute, sondern um eine einfaches Holzpier, das im Laufe der Zeit immer mehr ausgebaut wurde um der wachsenden Schifffahrt auf dem Göta Älv Platz zu schaffen.


In den Jahren 1844/1845 wurde dann das Stenpiren im heutigen Stil erbaut, das jedoch etwas weiter in den Göta Älv hinausragte als das heutige. Hier legten in den folgenden Jahren sämtliche Boote an, die die Göteborger Schären anliefen, aber auch die Passagierboote nach Marstrand, Uddevalla, Lysekil oder Oslo, was schließlich zu einer Überlastung des Piers führte und neue Hafenanalagen an anderen Stellen der Stadt erforderte.


Gegenüber des Piers findet man auch heute noch das frühere Zollgebäude und den Wasserweg zum Stora Hamnkanalen öffnete schon immer eine Drehbrücke, die den Fischern den Zugang erst zum Fischmarkt am Lilla Torget und dann zum Gustav Adolf Torg bot. Hier kamen jedoch auch die Waren für die Ostindische Kompanie an oder verließen Göteborg zu den bedeutendsten Handelsplätzen Europas.


Das Delawaremonument auf dem Stenpiren erinnert an die zahlreichen schwedischen und finnischen Auswanderer, die dieses Pier als letzte Erinnerung an Göteborg haben. Auch wenn das Neuschweden in Amerika keinen langen Bestand hatte, so blieben die Aussiedler, denen das Monument gewidmet ist dennoch im fernen Lande.


Und selbst während des zweiten Weltkrieges hatte das Stenpiren noch seine Bedeutung, denn hier verließen zahlreiche Hilfsschiffe Göteborg in friedlicher Mission, was dennoch für viele Seeleute die letzte Fahrt bedeutete. An all diese Seefahrer richtet sich das Erinnerungsdenkmal Krigsseglare auf dem Pier. In den nächsten Jahren wird das Stenpiren nun seine nächste Verwandlung vornehmen, wenn ganz Skeppsbron eine neue Bedeutung bekommen wird. Vielleicht werden dann die letzten Erinnerung an die Vergangenheit des Stenpiren, wie auch die letzten dort liegenden Ausflugsboote, von hier verschwinden um dem Pier andere Wege zu weisen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Originalstich: Stadsmuseum Göteborg

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