Sonntag, 22. November 2009

Die Eisenträger (Järnbärare) am Olof Palmes plats in Göteborg

Die Bronzeskulptur Järnbärare oder Eisenträger von Sven Lundqvist auf dem heutigen Olof Palme Plats erzählt einen Teil der Göteborger Geschichte während seiner Industrialisierung im 19. Jahrhundert und ist gleichzeitig ein Denkmal, das sich an alle Arbeiter Hagas, Mjornas und Masthuggets richtet, für die der Järntorget einst die wichtigste Rolle in ihrem Leben spielte.


Als im Jahre 1781 die Eisenwaage vom Brunnsparken zum Järntorget verlegt wurde siedelten sich, vor allem im Stadtteil Haga auch die Eisenträger an, deren Aufgabe es war die schweren Eisenteile, die überwiegend aus dem Wärmland geliefert wurden zur Eisenwaage zu tragen und sie anschließend auch zu den Schiffen zu transportieren, damit sie in alle Welt verschifft werden konnten.


Der Eisenwaage (järnvågen) und den Eisenträgern verdankt der Järntorget auch seinen Namen, wobei ursprünglich der ganze Platz als Järntorget bezeichnet wurde und der Olof Palme Plats erst Ende des letzten Jahrhunderts von ihm getrennt wurde. Bevor der Platz zum Järntorget wurde hieß er offiziell Bierhalleplatsen, wurde aber im Volksmund nach dem dortigen Zollhaus als Masthuggstullen bezeichnet. Haga gehörte im 18. und 19. Jahrhundert zum am schnellsten wachsenden Stadtteil Göteborgs und es war nicht selten, dass sich 10 Personen ein Zimmer teilen mussten.


Die Skulptur Eisenträger zeigt mehrere Aspekte dieses Berufes, der gegen 1820 seinen Höhepunkt in Göteburg erreichte und den Järntorget Tag und Nacht animierte, nicht zuletzt auch wegen der dortigen Kneipen dieser Zeit. Zentralpunkt der Skulptur sind die drei Eisenträger, die in der Kleidung der damaligen Zeit je ein Eisenstück auf ihren Schultern tragen.


Um den Sockel findet man dann mehrere kleinere Skulpturen, die den Arbeitsgang der Eisenträger dokumentieren. Das Boot symbolisiert den Transport über die Flussschifffahrt nach Göteborg, wo die Ware gewogen wurde. Die anderen beiden Skulpturen zeigen sowohl eiserne Gerätschaften als auch den Eisentransport mit Hilfe von Pferden. Von der vierten Skulptur am Sockel ist leider nur noch die Aufhängung vorhanden, da dieser Teil des Kunstwerk gestohlen wurde.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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