Donnerstag, 15. Oktober 2009

Das Sahlgrenska huset an der Norra hamngatan in Göteborg

Das Sahlgrenska huset an der Norra hamngatan in Göteborg gehört zu den wenigen Gebäuden der Stadt, die noch Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurden. Das Gebäude steht zwischen dem Städtischen Museum und der Deutschen Kirche und ist ein Zeichen des einstigen Reichtums und dem Luxus Göteborgs. Schon seit der Gründung Göteborgs durch Gustav II Adolf gehörten die Norra und die Södra hamngatan zu den Paradestraßen der Stadt in dem sich nur reiche Bürger niederlassen konnten.


Vor allem an der Norra Hamngatan in Göteborg wohnten all jene, die man heute zum Geldadel zählen würde. Hinter den Häusern waren Gärten, Ställe und Vorratsgebäude, die jedoch später dem Hausbau weichen mussten. Die heute sichtbaren Gebäude der Norra Hamngatan stammen überwiegend von Mitte bis Ende des 18. Jahrhundert, da 1746 ein Großbrand die vorherigen Holzgebäude zerstörte.


Das Sahlgrenska huset nahm eine besondere Stelle unter den Gebäuden am Stora hamnkanalen ein, nicht nur wegen seiner Pracht, sondern auch wegen der erlesenen Gäste, die hier weilten. Unter den bedeutendsten Gästen kann man unter anderem Emanuel Svedenborg, König Gustav III und Sofia Magdalena nennen.


Das aktuelle Sahlgrenska huset wurde nach dem genannten Großbrand von Brigitta Sahlgren errichtet, der Witwe Jacob Sahlgrens. Der Keller des Hauses wurde in jener Zeit als Lagerraum verwendet und dient heute dem Göteborgs Vinkällare zu erlesenen Weinproben in einer Atmosphäre des 18. Jahrhunderts.

Das Erdgeschoss diente der kaufmännischen Aktivität und die darüber liegende Etage, zu der eine frei tragende Treppe führt, war als Salon gebaut. Nach dem Tode von Brigitta Sahlgren erbten die Enkel Gustav Adolf Sparre und Jacob Sahlgren das Haus, das Graf Sparre zu einem wahren Kunstmuseum verwandelte. Hier fanden sich Gemälde von Künstlern wie Raphael, Rubens, Rembrandt, van Dyck und anderen Größen. Auch wenn die Gemälde heute nicht mehr vorhanden sind, so wurden jedoch die Räume im ersten Stock im Jahre 1969 restauriert und fanden zurück zum Rokokostil des 18. Jahrhunderts.


Die dem Stora Hamnkanalen zugewandte Fassade ist in neuklassischem Stil erbaut, wobei rechts und links der Treppen zwei reich verzierte gusseisernen Laternen zu sehen sind. Die eingemauerte Plakette über der Tür zeigt Niclas Sahlgren, der Direktor der Ostindischen Kompanie war und auch einer der größten Wohltäter der Stadt, der unter anderem das erste Sahlgrenska Krankenhaus finanzierte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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